Aktuell hat bereits eine große Anzahl von Lebensversicherern die Höhe der Überschussbeteiligung für das kommende Jahr bekannt gegeben. Wenig erfreulich, doch auch nicht wirklich überraschend, ist eine Zinssenkung auf breiter Front auszumachen. Nur noch die wenigsten Versicherer sind in der Lage das Niveau des Vorjahres noch zu halten, geschweige denn die Überschussbeteiligungen zu steigern. Tatsächlich scheint es keine einzige Gesellschaft zu schaffen, das Vorjahresniveau zu überbieten.
Doch was genau ist die Überschussbeteiligung? Sie setzt sich aus zwei Komponenten zusammen und wird einmal jährlich den Inhabern der Lebensversicherungen gutgeschrieben: Einmal dem Garantiezins, der für aktuelle Verträge bei 1,75% liegt (bei älteren Verträgen teils bei bis zu 4%) und einem Bonus. Diese Kennziffer sollte übrigens nicht verwechselt werden mit der sogenannten Gesamtverzinsung, einer Kennziffer, die von Versicherern auch gerne veröffentlicht wird, da sie in der Regel höher ausfällt. Wichtig hierbei ist, dass sich die Gesamtverzinsung auf auslaufende Verträge bezieht. Das heißt, dass hier weitere Gewinnbeteiligungen mit einfließen, von denen Kunden mit noch längerfristig laufenden Versicherungen zunächst einmal nicht profitieren.
Das Onlineportal Versicherungsjournal hat die Daten von 60 Versicherern ausgewertet und damit ermittelt, dass die durchschnittliche Überschussbeteiligung auf 3,4% absinken wird. Dies bedeutet aber auch, dass eine ganze Reihe von Gesellschaften nur noch glatt 3,0% bezahlt. Nur noch zwei Versicherungen schaffen es, das Niveau von 4% zu halten. Dies überrascht wenig, auch wenn es natürlich keinesfalls erfreulich ist: Angesichts des niedrigen Zinsniveaus am Kapitalmarkt ist es für die Versicherungen schwierig, noch ausreichend hohe Renditen zu erwirtschaften, um die Versprechen der Vergangenheit zu erfüllen, worunter eben die Überschussbeteiligungen leiden. Im Zuge der neuen Vorschriften für Versicherungen zu Risiken einzelner Anlageformen wird es in der Zukunft auch durchaus möglich sein, dass sich diese Entwicklung noch verschärft und damit eine der beliebtesten Anlageformen der Deutschen, die Lebensversicherung, weiter an Attraktivität verliert.