Die Kfz Versicherung wechseln am häufigsten männliche Kunden bis zum Alter von 30 Jahren. Das ergab eine Umfrage eines Verbraucherportals im Jahr 2010. Die Wechselquote der jungen Männer war hier doppelt so hoch wie die des Gesamtdurchschnitts aller Versicherungsnehmer.
Mit steigendem Alter nimmt die Wechselquote deutlich ab. Bei den 30- bis 39-Jährigen liegt sie noch 60 Prozent über dem Durchschnitt, danach sinkt sie rapide. Die über 60-Jährigen wechseln nur noch weniger als 5 Prozent (Männer und Frauen gleichermaßen) die Versicherung mindestens einmal innerhalb von 10 Jahren, und das nur, wenn sie das Fahrzeug oder den Wohnort wechseln.
Dabei wäre das Sparpotenzial sehr hoch, weshalb das Verhalten in rein finanzieller Hinsicht nicht rational erscheint. Auch regional gibt es Unterschiede. Am häufigsten wechseln die Berliner, ihre Quote (alle Altersgruppen) liegt etwa 46 um Prozent über dem Bundesdurchschnitt von rund 15 Prozent der regelmäßigen Wechsler.
Was sämtliche zitierten Zahlen zu wenig belegen, ist die Tatsache, dass insgesamt die Kfz-Versicherung nur sehr selten gewechselt wird, im Durchschnitt der Jahre von 2000 bis 2018 nur zu etwa 15 Prozent. Dank einer Vielzahl von Informationsportalen und Versicherungsrechner im Internet ist die Tendenz seit nunmehr 2006 leicht steigend. Das bedeutet weiterhin in Zahlen, wenn die jungen Männer 60 Prozent über dem Durchschnitt von 15 Prozent liegen, dann wechseln insgesamt 24 Prozent der jungen Männer, aber 76 Prozent nicht. Das Potenzial für die Versicherer ist also sehr hoch. Diese werden, solange die Wechselbereitschaft insgesamt sehr niedrig ist, ihre Tarife nicht deutlich nach unten schrauben. Das wiederum ist für Autofahrer die Chance, dort günstig abzuschließen, wo es effektiv preiswert ist.
Fazit:
Es werden auf verschiedenen Portalen die Wechselquoten und die Wechselbereitschaft sowie der Unterschied zum Bundesdurchschnitt zitiert, wobei die genauen Zahlen bezweifelt werden dürfen. Einen relativ zuverlässigen Anhaltspunkt liefert beispielsweise die Statista GmbH aus Hamburg, die eine Wechselbereitschaft im Jahr 2010 von 13 Prozent im Bundesdurchschnitt ermittelte.
Die Zahlen, die anderswo auftauchen, nämlich eine Wechselquote von 46 Prozent bei den Berlinern, 38 Prozent bei den Dresdnern und so weiter, beziehen sich in Wahrheit auf den Unterschied einzelner Regionen und Personen zum wirklichen Prozentsatz der Wechsler, der halbwegs seriös geschätzt bei tatsächlich um 15 Prozent liegen dürfte. Man unterstellt dabei, dass sogar etwas mehr als die durch Statista befragten Personen am Ende wechseln.