Das derzeitige Zinsniveau stellt, wie man überall und immer wieder liest, die Versicherungsbranche vor große Herausforderungen – um es einmal positiv zu formulieren. Genauer gesagt ist das Zinsniveau für die Versicherer, die darauf angewiesen sind, mit den Prämien ihrer Kunden eine anständige Rendite zu erwirtschaften, eine absolute Katastrophe. Dies gilt in besonderem Maße für die Sparte der Lebensversicherer.
Lange Zeit haben 10-Jährige Bundesanleihen nur eine Rendite von 1,3% erwirtschaftet. Mittlerweile sind die Kurse wieder etwas schwächer, so dass die Rendite auf knapp über 2% geklettert ist, doch ist dies immer noch zu niedrig. Das derzeitige Garantiezinsniveau für neue Kapitallebensversicherungen liegt bei 1,75%. Angesichts dieser Höhe reicht die Rendite der Bundesanleihen zwar aus, möchte man meinen, doch große Überschüsse lassen sich so nicht generieren. Noch desaströser sieht die Lage aus, wenn man sich nicht neue Verträge sondern Altverträge anschaut, bei denen der Garantiezins teils noch bei 4% liegt. Diese stellen für die Versicherer im Prinzip ein Verlustgeschäft dar, da sie draufzahlen müssen.
Angesichts dieser Tatsachen, war die Frage, ob der Garantiezins für Neuverträge zum Jahreswechsel 2014 weiter gesenkt wird (zuletzt war dies zum Jahreswechsel 2012/13). Doch dies sieht nicht so aus. Die Chefin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Elke König, sagte, dass eine Zinssenkung beim garantiezins zum Jahreswechsel unwahrscheinlich sei. Zwar muss dies natürlich nicht bedeuten, dass das ganze Jahr über der Zins auf dem aktuellen Niveau verbleibt, da auch unterjährige Anpassungen möglich sind, doch zumindest für die, die geplant haben, Anfang des Jahres eine Lebensversicherung abzuschließen ist das natürlich eine gute Nachricht.