Die gesetzliche Krankenkasse, kurz GKV, ist für viele Versicherte die einzige und beste Möglichkeit um sich zu versichern. Die GKV bietet viele Grundleistungen und ist im Vergleich zu anderen Ländern eine preiswerte und effektive Krankenkasse. Im Rahmen des demografischen Wandels sowie beinahe ständig steigender Kosten, welche vor allem im Alter auftreten, hat die GKV unter Umständen nach und nach ihre Grenzen erreicht. Das Ergebnis ist, dass langfristig das jetzige Modell der GKV nicht mehr funktionieren kann.
Dies hat auch die Regierung erkannt. Aus diesem Grund wurde ein Gesetzesentwurf verabschiedet, welcher weitreichende Folgen für die Versicherten der GKV haben kann. Dabei geht es auf Basis eines Artikels auf Finanzen.net im Wesentlichen um die Beiträge. Aktuell ist es so, dass mindestens 15,5% des Bruttolohns an die GKV abgeführt werden. Dabei zahlt der Arbeitgeber 7,3% und der Arbeitnehmer 8,2%. Gleichzeitig können die Krankenkassen in schweren Zeiten weitere Beiträge von den Kunden fordern. Sollten einige Kunden besonders stark belastet sein wird dies im Kollektiv aufgefangen. Gleichzeitig dürfen Krankenkassen in guten Zeiten Prämien ausschütten.
Dies ist der aktuelle Stand.
Ab dem 01.01.2015 gibt es jedoch Änderungen. Die Beiträge der GKV betragen ab diesem Zeitpunkt lediglich 14,6%. Das bedeutet, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer nur noch 7,3% zahlt. Dies ist für den Arbeitnehmer erst einmal eine Ersparnis von 0,9% im Vergleich zum aktuellen Stand. Doch es gibt nicht nur diese positive Seite. Sofern schlechte Zeiten auf die Kasse zukommen bei der man versichert ist hat diese Kasse weiterhin das Recht weitere Beiträge beim Kunden zu verlangen. Diese Beiträge sind ab diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr unabhängig vom Einkommen.
Im Klartext: Diejenigen die mehr Geld verdienen müssen mehr zahlen, der Ausgleich im Kollektiv ist nicht mehr vorhanden. Darüber hinaus gibt es nicht mehr die Möglichkeit, dass die GKV Prämien in guten Zeiten ausschüttet. Aktuell scheint die Lage bei den Krankenkassen relativ gut zu sein. Dies zeigt sich auch in der Prämienausschüttung vieler gesetzlicher Krankenkassen. Wenn sich die Lage jedoch verschlechtern sollte ist es verständlich, dass vor allem diejenigen die aktuell auf prozentualer Basis absolut mehr abführen noch mehr zahlen müssen, weil ihr individuelles Einkommen als Grundlage der zusätzlichen Beiträge dient.
Dies mag für die einen gerecht, für die anderen unfair wirken. Letztendlich gibt es zur Not noch den Weg in die private Krankenversicherung für diejenigen die es sich leisten könnten und mit dem Gedanken eventuell bereits gespielt haben. Vor allem wenn es abzusehen ist, dass die Zeiten nicht besser werden sollten wäre dies eine realistische Option.