Für viele ist die Lebensversicherung ein fester Bestandteil der persönlichen Altersvorsorge. Mit einer Lebensversicherung kann man sich Planungssicherheit ermöglichen. Dies macht das Produkt insbesondere in Deutschland attraktiv für Kunden. Im Laufe der Jahre hat dieses Produkt jedoch an Attraktivität verloren. Während es zwischen den 80er und 90er Jahren mehr als 3% garantierten Zins gab, ist man heut zu Tage bei lediglich 1,75% angekommen. Wer heut zu Tage also eine frische Lebensversicherung abschließt, der würde, lediglich auf den Garantiezins bezogen, mit Sicherheit verlieren.
Die EZB hat ein Inflationsziel von 2%. Wenn also jedes Jahr im Durchschnitt Produkte um 2% teurer werden und man lediglich 1,75% Garantiezins erhält, ist dies unpraktisch. Man verliert mit Garantie an realer Kaufkraft. Darüber hinaus gibt es weitere Änderungen die Lebensversicherungen im aktuellen Niedrigzinsumfeld für die Kunden unattraktiv machen. Laut süddeutsche.de arbeitet die Bundesregierung an einer Änderung, um den Versicherungen das Leben zu erleichtern. Dabei geht es im Wesentlichen um die Bewertungsreserven sowie den Garantiezins.
Die Änderungen bei den Bewertungsreserven
Bewertungsreserven sind ein Posten in der Bilanz. Dieser Posten entsteht, wenn beispielsweise eine Anleihe einen Marktpreis hat der über dem Anschaffungs- bzw. Buchwert liegt. Aktuell ist es so, dass Kunden an diesen Bewertungsreserven beteiligt werden. Wenn ein Kunde einen Vertrag kündigt bzw. der Vertrag ausläuft, wird laut aktueller Regelung der Kunde 50% dieser Bewertungsreserven erhalten. Dies sind pro Kunde teilweise einige tausend Euro. Gesamtwirtschaftlich kostet dies die Versicherungen jedoch Milliarden. Aus diesem Grund sollen die Versicherungen künftig die Kunden nicht mehr an den Bewertungsreserven beteiligen müssen.
Stichtag ist der Tag, an dem der Vorschlag im Kabinett ratifiziert wird: Versicherungen, die danach gekündigt werden oder fällig werden, werden nicht mehr an den Bewertungsreserven beteiligt. Darüber hinaus soll ab 2015 der Garantiezins erneut gesenkt werden. Von 1,75% auf lediglich 1,25%. Sollten sich diese Änderungen durchsetzen könnte es für Neukunden insbesondere ab 2015 erneut unattraktiver werden, eine Lebensversicherung abzuschließen. Es gibt jedoch auch Lichtblicke. Die Versicherungsbranche soll laut süddeutsche.de jedoch auch etwas für diese Änderung tun. Dabei geht es im Wesentlichen um zwei Aspekte. Eine Sekunden der Provision auf 3-3,5% ist im Gespräch.
Dementsprechend würden mehr Kundengelder auch angelegt werden. Darüber hinaus soll die Haftungszeit verlängert werden. Die Haftungszeit ist der Zeitraum, in dem der Vermittler der Lebensversicherung seine Provision zurückzahlen muss, sofern der Kunde die Versicherung kündigt. Dies soll Anreize schaffen, wirklich gute Produkte, die den Kundenbedürfnissen entsprechen, zu verkaufen und nicht die Gier nach Provision handeln zu lassen. Es kommen wahrscheinlich harte Zeiten auf Kunden und Versicherungen zu. Dies sollte man sich vor allem als potentieller Neukunde ins Bewusstsein rufen.