Gute Nachrichten für die gesetzlich Krankenversicherten. Zumindest zunächst einmal! In den ersten Monaten des Jahres 2017 hat sich die positive finanzielle Entwicklung der gesetzlichen Krankenkassen fortgesetzt – wenn auch verlangsamt. In den vergangene Woche verkündeten Quartalsergebnissen wird für das erste Quartal insgesamt ein Überschuss von 850 Mio. Euro ausgewiesen, was jedoch rund 660 Mio. Euro weniger sind als im Vorjahreszeitraum.
Nichtsdestotrotz zeigte sich der Gesundheitsminister, Daniel Bahr (FDP), erfreut davon, dass sich die erfreuliche Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt habe. Auch für das Gesamtjahr rechnet das Ministerium mit einem Überschuss. Dies führt zu der Einschätzung, dass viele der gesetzlichen Kassen ihren Versicherten im Laufe des Jahres eine Prämie zurückzahlen könnten und würden.
Für die ersten drei Monate belaufen sich die Gesamteinnahmen auf 48,9 Mrd. Euro, denen wiederum Ausgaben von 48 Mrd. Euro gegenüberstehen. Die Kosten für Krankenhausbehandlungen machen mit mehr als einem Drittel den größten Einzelkostenblock aus. Pro Versicherten kletterten die Kosten um 4,3% nach oben. Für die Leistungsausgaben hat die Versicherung rund 4,4% tiefer in die Tasche gegriffen, bei den Verwaltungsaufwendungen erfreulicherweise unterdurchschnittlich nur 2,6%.
Besonders starke Zuwächse sind beim Krankengeld zu beobachten: Hier ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von 7,2% zu verzeichnen – ein Trend der schon die letzten Jahre mit teilweise sogar zweistelligen Wachstumsraten anhält. Verantwortlich werden hierfür im Wesentlichen die Zunahme langfristiger psychischer Erkrankungen sowie mehr ältere Arbeitnehmer, die das Krankengeld beziehen, gemacht.
Unter dem großen Strich ist aber ein großer Wermutstropfen im Bericht zu finden: Die Kassen haben gute Überschüsse gemacht, was beim Gesundheitsfonds leider nicht der Fall ist. Kassen und Fonds zusammengenommen verzeichneten ein Defizit von über 900 Mio. Euro, was hauptsächlich auf eine Verringerung des Bundeszuschusses für den Gesundheitsfonds zurückzuführen sei. Dennoch sind die Reserven mit insgesamt 27,7 Mrd. Euro auf einem sehr hohen Niveau.