Deutschland rühmt sich seit langem mit einem der besten Gesundheitssysteme der Welt. Sicherlich ist unser Gesundheitssystem eines der Besten. Dies haben mehrere Studien ergeben. Laut einem Artikel auf Spiegel.de kann man wenn man in Deutschland krank wird in den meisten Fällen auf schnelle und professionelle Hilfe hoffen. Dies ist sicherlich ein enormer Vorteil und unterscheidet unser System von anderen.
Dagegen ist das deutsche Krankenversicherungssystem jedoch auch sehr teuer, bürokratisch und steif. Diese Umstände führen dazu, dass es einige Menschen gibt die sich die Krankenversicherung entweder nicht leisten können oder wollen. Insbesondere ältere Menschen die als Privatpatient zum Arzt gehen sind häufig in einer misslichen Lage. Aufgrund von Vorschriften sind gewisse Kosten festgelegt. Diese Kosten sind teilweise unabhängig von den eigentlich behandelten Problemen. Dementsprechend kann es durchaus vorkommen, dass man viel mehr zahlt, als man eigentlich an Leistung bekommt. Gleichzeitig sollen die hohen Kosten die exzellente Leistung unserer Ärzte aufrechterhalten. Die Kombination dieser Dinge führt dazu, dass einige ältere Menschen Angst haben zum Arzt zu gehen weil sie den finanziellen Ruin fürchten. In diesem Punkt kann Deutschland von Kenia lernen.
Kenia ist sicherlich nicht für sein wunderbares Gesundheitssystem bekannt. Die wenigsten Menschen können sich eine reguläre Krankenversicherung leisten. Wer nicht bar für eine Behandlung zahlt und keine Krankenversicherung besitzt dem bleiben im Wesentlichen zwei Optionen. Entweder man besorgt das Geld oder man muss mit seinem Leiden zurück nach Hause gehen. Dagegen hat Kenia einen dritten Weg entwickelt. In Kenia haben die Menschen die Möglichkeit monatlich einen einkommensabhängigen Betrag an eine Art Bank einzuzahlen.
Dieser Betrag wird im Ernstfall dafür genutzt, dass die Person behandelt werden kann. Dadurch können die Menschen akute Probleme ärztlich behandeln lassen. Genau dies ist der interessante Punkt. Menschen zahlen einkommensabhängig einen Betrag ein. Dieser Betrag wird lediglich für das Minimum an ärztlicher Behandlung genutzt um mit möglichst wenig Kosten und gesund wieder nach Hause zu kommen.
Dies ist so ziemlich das Gegenteil vom aktuellen deutschen System mit der GKV und der PKV. Es gibt jedoch schon erste Schritte in diese Richtung. In Deutschland gibt es den Verein Samarita. Dieser bietet ein ähnliches Modell an. Menschen zahlen, abhängig von ihren Einkommen, monatlich einen Betrag ein. Dieser Betrag ist neben dem Einkommen davon abhängig, ob man Beamter oder Freiberufler, Azubi oder Angestellter ist.
Mit diesem Geld wird im Ernstfall die akute Behandlung bezahlt. Es geht also nicht um den Teil- und Vollkasko Schnickschnack der GKV bzw. PKV sondern darum den Menschen direkt bei den Problemen zu helfen die sie bedrohen. Dieser Ansatz ist durchaus ein Vorbild und sollte auch in Deutschland ausgebaut werden.