Im Handelsblatt wurde kürzlich eine sehr interessante Studie veröffentlicht, die im Auftrag der Bank of Scotland erstellt wurde. Diese Studie beschäftigt sich mit der Frage, wie es um das Sparverhalten der Bundesbürger bestellt ist. Die Ergebnisse dieser Studie sind aus unserer Sicht teilweise überraschend. Trotz der allgemein bekannten Tatsache, dass zu Hause gehortetes Geld auch bei offiziellen Inflationsraten von rund 2% im Jahr nach einigen Jahren rapide an Kaufkraft verloren hat, horten immer noch überraschend viele Menschen ihr Geld in bar zu Hause.
Ein Drittel der Befragten gaben an, ihr Geld nicht zur Bank zu bringen bzw. anderweitig zu investieren, sondern auf die „Matratze“ zu vertrauen. Das gilt übrigens nicht nur für die ältere Generation, sondern auch für die Jüngeren. Besonders stark ist das Misstrauen gegenüber den Kreditinstituten der Studie zufolge unter den Herren der Schöpfung. Es ist erstaunlich, dass trotz der Angst vor Inflation immer noch so viele Deutsche sich entscheiden, ihr Geld unverzinst unter dem Kopfkissen zu horten.
Selbst ein Sparbuch mit einer 0,5% Verzinsung ist immer noch lukrativer, als die Bargeldhaltung. Dies bringt auch zum Ausdruck, wie stark das Ansehen der Banken und das Vertrauen in das Bankensystem gelitten hat. Doch gerade der, der zukünftig steigende Inflationsraten fürchtet, der sollte sein Geld auf gar keinen Fall zu Hause verwahren, sondern eher noch in Sachwerte wie Aktien investieren.
Allerdings sieht es derzeit in Europa absolut nicht nach Inflation aus – weder sind die Tarifabschlüsse besorgniserregend, noch ist durch die Eurokrise ein Wirtschaftsboom in Sicht, der die Inflation befeuern könnte. Vor diesem Hintergrund spricht nichts dagegen, sein Geld auch in geldwerte, also Anleihen oder Versicherungen, bzw. alternativ auf Tagesgeldkonten oder Ähnlichem anzulegen.