Wir leben in für Anleger schwierigen Zeiten: Niedrige Leitzinsen durch die EZB versauern einem die Anlage in Anleihen, wenn das Risiko überschaubar bleiben soll, Finanz- und Staatsschuldenkrise lassen ein Aktieninvestment wie Russisch-Roulette mit gefüllter Trommel erscheinen und über allem schwebt mittelfristig durch die enorm expansive Geldpolitik der Zentralbanken weltweit nicht zuletzt auch das Gespenst der Inflation. Wie also kann man sein Geld anlegen, ohne davon schlaflose Nächte zu bekommen?
Wir möchten hier auf eine in Deutschland wenig bekannte Form der Geldanlage hinweisen: Wandelanleihen! Hierbei handelt es sich im Prinzip um „normale“ Anleihen, die von Unternehmen emittiert werden und jedes Jahr einen Zinscoupon offerieren. Der Clou daran ist, dass sie ein zusätzliches Recht verbriefen: Je nach Ausgestaltung des Produktes ist es möglich, seine Anleihen in Aktien des Unternehmens umzutauschen. Bei steigenden Kursen profitiert man damit direkt. So werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: man sichert sich über die Wandlungsmöglichkeit einerseits über Inflation ab (Aktien sind als Sachwerte ein guter Inflationsschutz), sichert sich aber andernfalls für den Fall weiter turbulenter Aktienmärkte gleichzeitig die Sicherheit der Anleihen. Wenn die Kurse der Aktien nicht steigen – dann wird das Wandlungsrecht eben nicht ausgeübt und die Anleihe bleibt eine Anleihe mit Zinscoupon und Rückzahlung zum Nominalwert.
Wer sich nicht zutraut, in einzelne Wandelanleihen zu investieren (die Anleihebedingungen können sich stark unterscheiden, daher sollte man sich durchaus gut auskennen, wenn man so etwas kauft), der kann auch in Investmentfonds investieren, die hier aktiv sind. Es gibt verschiedene Wandelanleihenfonds, die dieses Modell verfolgen. Wie bei allen Investmentfonds gilt auch hier: Augen auf! Die Gebühren können sich stark unterscheiden, so dass sich das Vergleichen lohnt. Durch die Eigenschaften der Wandelanleihen sind diese als Beimischung im Depot sehr gut für die verschiedensten Anlegertypen geeignet. Es handelt sich zwar sicherlich nicht um die „eierlegende Wollmilchsau“, aber dennoch schneidet sich in vielen volkswirtschaftlichen Rahmenszenarien besser ab als andere Produkte.