Im Zuge der Eurokrise wurde von vielen Seiten vermehrt auf Versicherungsprodukten, Anleihen bzw. ganz allgemein Geldwerten herumgeprügelt. Die Untergangspropheten predigten, verstärkt in Sachwerte zu investieren, da man so bei einem Crash des Geldsystems gegen alle Eventualitäten abgesichert sei. Versicherungen und andere auf nominale Größen lautende Werte würden ihren Wert verlieren und der Sparer damit enteignet.
Über die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses lässt sich vortrefflich streiten, darum soll es an dieser Stelle aber gar nicht gehen. Wir möchten hier nur einmal mit den angeblichen Vorteilen von Sachwerten aufräumen. Zu diesen gehören Gold, Immobilien und Aktien. Fangen wir mit Gold an. Zwar lässt sich Gold noch bei manchen Händlern anonym erwerben, so dass der Staat bei einem Barkauf davon nichts mitbekommt.
Ob der Goldpreis allerdings in Zukunft stabil bleibt, steht in den Sternen geschrieben. Niemand kann dies seriös vorhersagen, ohne in die Glaskugel zu blicken. Die aktuelle Situation zeigt es: Griechenland vegetiert dahin, die Angst steigt – und der Goldpreis? Der fällt seit Wochen. Grund? Schulterzucken! Kommen wir zu Aktien und Immobilien, diese lassen sich weitgehen zusammen abhandeln: Enteignungen sind nach Art. 14 Abs. 3 GG de facto möglich. Das ließe beispielsweise wie 1923 und 1948 über ein Lastenausgleichsgesetz ermöglichen.
Besitzern von Eigentum wird einfach eine Hypothek ins Grundbuch eingetragen, die sie dann abzahlen müssen. Aus einer vorher schuldenfreie Immobilie wird dann eine verschuldete – ohne, dass man dafür etwas bekommt. Man muss zahlen – einfach so. Bei Aktienportfolios lassen sich ähnliche Lösungen konstruieren. Wer nun einwenden möchte: Woher hat der Staat die Daten, die für eine solche Zwangshypothek notwendig wären? Wer erinnert sich noch an Zensus 2011? Wieviele Badezimmer gibt es im Haus? Wozu braucht der Staat solche Informationen?
Um keine falschen Eindrücke zu erwecken, dies ist nicht wahrscheinlich. Hier sollen keine Untergangsprophezeiungen abgegeben werden. Es geht einfach nur darum, dass die angeblichen Vorteile von Sachwerten bei näherer Betrachtung sich in Wohlgefallen auflösen. Die Nachteile bleiben bestehen – Gold bringt keine Zinsen. Vor diesem Hintergrund sollte man sich auch in der jetzigen wirtschaftlichen Situation nicht von Untergangsgedanken leiten lassen, sondern langfristig und vernünftig planen. Zu dem Portfolio gehören auch Sachwerte, aber nicht nur.