Was gab es Proteste von allen Seiten, nachdem der niederländische Finanzminister und Euro-Gruppenvorsitzende Dijsselbloem verkündet hatte, dass künftig der Casus Zypern eine Blaupause für weitere Bankenrettungen in der EU sein werde. Zypern sei ein Einzelfall hieß es seitens der EU, noch einmal könne es keine Beteiligung der Sparer an der Bankensanierung geben in anderen Ländern. Nun hat der Präsident der niederländischen Zentralbank, Klaas Knot, jedoch bestätigt, dass es bei künftigen Bankenrettungen in der Eurozone wohl wieder eine Beteiligung der Sparer geben werde.
Wörtlich sagte er: „Es gibt an den Aussagen von Dijesselbloem nichts auszusetzen. Der Inhalt seiner Bemerkungen bezieht sich auf einen Weg, der schon länger in Europa diskutiert wird. Dieser Weg wird Teil des Prozesses sein, wie in Europa Banken liquidiert werden.“ (Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten)
Die Nachrichtenagentur Reuters hat von der Sprecherin Knots zusätzlich die ausdrückliche Bestätigung, dass es sich bei dieser Aussage nicht um ein Missverständnis handele, sondern es exakt so gemeint gewesen sei, wie es gesagt wurde. Wer sich jetzt noch auf die Einlagensicherung verlässt zeigt einen nahezu grenzenlosen Glauben in die (ehemaligen) Versprechungen aus der Politik.
Dabei gibt es viele mögliche Alternativen. Anders als bei Spar-, Sicht oder Termineinlagen, die für solche Rettungsaktionen herangezogen werden können, ist dies bei Wertpapieren ungleich schwerer. Der Unterschied liegt in den Schuldverhältnissen begründet: Hat man bei einer Bank ein Sparbuch, hat man der Bank das Geld geliehen und bekommt dafür Zinsen. Hat man hingegen ein Depot in dem Wertpapiere wie beispielsweise Aktien oder Anleihen liegen bei der Bank, so verwaltet diese das Depot nur.
Entsprechend wurden auch nur die typischen Sparer und Einleger in Zypern getroffen und nicht die Kunden, die bei Laiki und Co. Wertpapiere liegen hatten. Will man sich daher vor zukünftig in der Eurozone möglichen Zwangsenteignungen schützen, bieten sich Wertpapiere, idealerweise auf verschiedene Institute verteilt, als gute Alternative an, da es kaum möglich ist, die Bilanzen von Banken zu verstehen und so zu schauen, ob die Spareinlagen bei einem bestimmten Institut sicher sind. Selbst Fachleute können bei Banken (die zudem einen großen Teil ihres Derivategeschäftes nicht bilanzieren müssen) schnell den Überblick verlieren.