Seit dem im letzten Jahr im Sommer viele Gebiete in Deutschland, vor allem im Süden und Osten, überflutet worden waren, herrscht eine hitzige Diskussion über potentielle Wege, um diese Probleme zu beseitigen. Dabei geht es neben der Prävention der Katastrophen vor allem im die Frage der Finanzierung für den Fall, dass die nächste Katastrophe ansteht.
Die Bundesregierung spielt mit der Idee, eine Zwangsversicherung für Elementarschäden in Risikozonen einzuführen. Normalerweise würde man denken, dass die Versicherungsbranche jubelnd in die Luft springt und sich über tausende neue Kunden freut. Dabei ist das komplette Gegenteil der Fall. Die Versicherungsbranche läuft Sturm gegen diese Idee und liefert gleich mehrere Gründe, warum dieses Vorgehen die falschen Anreize setzt und zugleich nicht effektiv ist.
Grundsätzlich stellt eine Versicherung die Möglichkeit dar, gegen geringe regelmäßige Prämien potentielle große Schäden abzusichern. Durch diese gewonnene Sicherheit liegt jedoch die Vermutung nahe, dass die eigene Sorgfalt bezüglich der versicherten Risiken sinkt. Somit ist es nachvollziehbar, dass insbesondere die Elementarversicherung in Risikozonen dazu führen kann, dass die Ansässigen weniger gut mit ihren Dingen umgehen und sie eher den Risiken aussetzen.
Dies würde zu höheren Kosten für die Versicherungen führen. Des Weiteren ist der Bund und seine Vorgehensweise ein Problem. Aktuell ist der Bund bei vielen Schäden eingesprungen. Wenn man nicht versichert sein muss und trotzdem Hilfe bekommt, ist es, als wäre man kostenlos versichert. Wenn der Kunde dies in gewisser Weise lernt, ist es klar, dass er sich nicht für eine kostenpflichtige private Versicherung gegen diese Risiken entscheiden wird.
Versicherungen fordern maximal Hilfszahlungen von der Regierung
Damit das Konzept der Versicherung funktionieren kann, sollte laut der Versicherungsbranche ein anderer Ansatz gewählt werden. Der mündige Bürger sollte weiter über die Risiken aufgeklärt werden. Gleichzeitig sollten Möglichkeiten der privaten Versicherung gegen Elementarschäden aufgezeigt werden. Dies soll das Bewusstsein für die Risiken hervorrufen. Gleichzeitig muss der Bund dafür sorgen, dass die Hilfen auf ein Minimum beschränkt sind.
Dadurch wäre gewährleistet, dass die Elementarschutzversicherung einen Nutzen hat und der Kunde für sein Geld etwas bekommt. Nur dadurch kann in einem funktionierenden Markt eine Lösung gefunden werden. Da sich aber bekanntermaßen die Verbraucherschützer vor die armen Bürger stellen, wird die Diskussion wahrscheinlich noch lange weitergehen. Gleichzeitig sollte noch erwähnt werden, dass 85% der Schäden letzten Sommer außerhalb der sogenannten Risikozonen entstanden sind.
Dementsprechend hätte eine rückwirkende Zwangsversicherung nur bei 15% gehaftet. 85% der Versicherten wären weiterhin kostenlos durch den Bund unterstützt worden, sofern sie nicht privat vorgesorgt hätten, da die Zwangsversicherung nur für Risikozonen gelten soll. Wie man sieht ist und bleibt das aktuelle Konzept fehlerbehaftet und die Diskussion muss weitergeführt werden.