Eine neue Studie der Beratungsgesellschaft Accenture wurde jüngst zu dem Thema Versicherungsbetrug veröffentlicht. In der Studie wird festgestellt, dass Versicherungsbetrug immer mehr zu einem (teuren) Problem der Versicherer wird. Wenn ein einzelner Kunde sein Handy in der Badewanne versenkt oder der Laptop absichtlich fallen gelassen wird, dann mag das im Einzelfall ein relativ geringer Schaden sein, doch das läppert sich zusammen: In Europa, so wird geschätzt, belaufen sich die Schäden durch Versicherungsbetrug auf 8 – 12 Mrd. Euro im Jahr.
Nach Informationen der Branche wird davon ausgegangen, dass etwa jeder zehnte Fall, der der Versicherung gemeldet wird, ein Betrugsfall ist. Über zwei Drittel der befragten Versicherer gaben in der Befragung an, dass sie eine Zunahme der Betrugsversuche registrierten. Dadurch, dass natürlich nicht jeder Betrug bemerkt werden kann, sind diese Zahlen jedoch mit Vorsicht zu genießen.
Auffällig ist, dass beispielsweise zum Verkaufsbeginn neuer Smartphone Modelle die Anzahl der den Versicherungen gemeldeten Schadensfälle signifikant ansteige. Angesichts dieses Umstandes ist es nicht verwunderlich, dass die Versicherer mehr in die Aufdeckung solcher Betrugsfälle investieren wollen und selbst dann genauer hinsehen, wenn die Schadenssummen sehr gering sind.
Dabei gilt es natürlich eine gewisse Gratwanderung zu beschreiten: Einerseits darf man Versicherungsbetrug nicht zu nachsichtig behandeln, da diese Fälle von der Gesamtheit der Versicherten über steigende Prämien mitbezahlt wird, auf der anderen Seite hingegen kann man auch nicht alle Versicherungsnehmer unter Generalverdacht stellen. Im Schadensfall ist es schließlich wichtig, dass man sich darauf verlassen kann, dass die Versicherung auch zahlt – selbst dann, wenn die Gefahr eines Versicherungsbetruges bestehen könnte.