In Zeiten der Unsicherheit und der weltweiten Finanzkrise suchen die Anleger überall auf der Welt nach „dem“ sicheren Hafen für ihre Geldanlagen. Hierbei erlebt das gute alte Sparbuch eine Renaissance. Nach der Volksweisheit „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach“ bevorzugen die Anleger in erster Linie sichere Anlagen.
Skurrile Entwicklungen im Anlegerverhalten
Dieses fast panikartige Fluchtverhalten zeigt bizarre Züge: Anleger kaufen sogar deutsche Staatsanleihen, die immer noch als krisensicher gelten, und akzeptieren dabei auch geringe Abschläge, zahlen also unterm Strich sogar dafür, ihr Geld anlegen zu dürfen und wählen Sicherheit um des Preises der Rendite. In Krisenzeiten schwindet traditionell auch das Vertrauen in Geldanlagen, die zwar hohe Rendite versprechen, aber auch extremen Schwankungen bis zum Totalverlust ausgesetzt sind. Naturgemäß geht das Interesse an Aktien und risikobelasteten Hochrenditeanleihen zurück.
Sicherheit als oberste Richtschnur
Die Anleger greifen in erster Linie auf Anlagen zurück, die Sicherheit bieten. Das gute alte Sparbuch erfreut sich eines ungebrochenen Zuspruches. Wichtig ist, dass die ausgebende Bank dem deutschen Einlagesicherungsfonds angehört und somit ein Verlust der Einlage gesetzlich ausgeschlossen ist. Auch eine vermehrte Flucht in Immobilien als sichere „Stein-Rente“ ist zu beobachten. Die Immobilienpreise ziehen aufgrund des sich verknappenden Angebotes auf breiter Front an. Viele Anleger sehen auch die eigengenutzte Immobilie als ideale Altersvorsorge. Natürlich erlebt auch Gold, besonders in seiner physischen Form (Münzen, Barren) einen wahren Nachfrageboom. Im Gegensatz zu z. B. Goldminenaktien, die über Nacht wertlos werden können, wird das Depot an physischem Gold, das man auch in der eigenen Wohnung „unter dem Kopfkissen“ deponieren kann, seinen Wert nie ganz verlieren. Auch die Flucht in Bargeld einer stabilen Währung (z. B. US-Dollar oder Schweizer Franken) ist in Zeiten der andauernden Euro-Krise nicht ganz absurd. Nicht zuletzt geht der Trend dahin, Geld in Sachwerte wie Antiquitäten oder teure Briefmarken zu investieren. Auch hier wird der Wertverlust vom Risiko her überschaubar bleiben.
Das Sparbuch und Festgeld sind auf jeden Fall derzeit klare Empfehlungen.