Viele Menschen haben Vorurteile gegenüber Versicherungen. Die Beiträge sind zu hoch ist das wohl am Meisten genannte Argument warum Versicherungen eher als Feind angesehen werden. In Wirklichkeit sind diese Preise jedoch genau kalkuliert und sollen den potentiellen Schadensfall ausgleichen können. Diese Preise zu kalkulieren ist meine Aufgabe bei der Versicherung.
Es fing alles an mit meinem Mathematikstudium. Ich war von Anfang an interessiert mit Zahlen zu arbeiten und mein Ziel war es mit meiner Rechenbesessenheit etwas Sinnvolles für die Menschen zu tun. Es hat vier Jahre gedauert, dann hatte ich mein Diplom in der Tasche. Die erste Frage die einem nach dem Abschluss natürlich in den Kopf schießt ist: Was willst du nun machen?
Ich hatte kein Interesse in die Forschung einzusteigen. Ich wollte kein Doktortitel erlangen nein, ich wollte mit meinen Kenntnissen etwas Praktisches machen und dabei Menschen helfen. Bei meiner Jobsuche ist mir sofort die Versicherungsbranche aufgefallen. Ich habe von vielen gehört das es nur schwarze Schafe in der Branche gibt und das alles nur Abzocke ist. Um mit selbst einen ersten Eindruck zu verschaffen begann ich mit einer Traineestellen bei einem namhaften großen Versicherer.
Meine Aufgabe war es potentielle Schadensmodelle mathematisch zu formulieren und aus den Ergebnissen die entsprechenden Tarife für die zugehörigen Gefahrengruppen zu kalkulieren. Mir wurde bewusst, dass die Branche nicht nur von Banditen bevölkert ist. Es wurde mir immer mehr klar, warum die Tarife teilweise so hoch sind. Beispielsweise ein Mann, Mitte 50 der ein hohes Risiko für Krebs hat und eine Versicherung für die Behandlungskosten abschließt zahlt eine horrende Summe. Im Falle das der Mann jedoch Krebs kriegt hat er die gezahlten Kosten innerhalb von 2-5 Monaten Behandlung wieder drin und meist dauert die Behandlung mehrere Jahre. Deshalb denke ich, dass die Leute genauer nachdenken sollten wenn sie über Versicherungen meckern und auch einmal die andere Seite der Medaille betrachten.