Während seitens der Banken und Versicherungen stets auf die staatlichen Zulagen der Riesterversicherung hingewiesen wird, die es nicht nur für fondsgebundene Lebensversicherungen, sondern auch für Bausparverträge (das sog. Wohnriester) gibt, mäkeln an anderer Stelle Verbraucherschützer über die geringe Rendite der Versicherungen. Wir wollen hier mal mit den gängigsten Vorurteilen aufräumen und ein paar Hinweise zu dem Thema geben, denn generell lässt sich eindeutig sagen, dass private Altersvorsorge angesichts sinkender Renten und immer mehr alten Menschen immer wichtiger wird.
Bei vielen Berechnungen, die als Ergebnis haben, dass man über 120 Jahre alt werden muss, damit sich ein Riestervertrag lohnt, wurden teils unrealistische Annahmen getroffen, die das Ergebnis verzerren, sich als Überschrift aber entsprechend gut verkaufen lassen. Man muss wissen, dass ein Teil des Riestersparbetrages in eine Beitragserhaltungsgarantie fließt, ein anderer in einen Investmentfonds (fondsgebundene Variante).
Welche Art von Fonds, das kann man recht frei wählen, egal ob es sich um einen Aktienfonds oder einen Rentenfonds handeln soll. Manche dieser Berechnungen sehen nun so aus, dass für den gesamten nicht garantierten Teil, der in den Fonds fließt ein Totalverlust angenommen wird, was selbst bei einem reinen Aktienfonds und einer katastrophalen Börsenlage mehr als nur unrealistisch ist. Berücksichtigt man nur den Garantieteil, dann ist der in der Tat nicht besonders hoch und optisch sieht ein Riestervertrag wenig lohnend aus.
Was allerdings korrekt ist, ist die Tatsache, dass die Versicherungsgesellschaften bei einer Riesterversicherung mitverdienen. Auch sind die Kosten in den meisten Fällen höher, als bei einer „normalen“ Lebensversicherung, was an dem zusätzlichen Verwaltungsaufwand durch die staatlichen Zulagen liegt. Diese gibt es bei einer normalen Lebensversicherung nicht, was je nach Anzahl der Kinder des Versicherten drastische Unterschiede bedeuten kann.
Neben der Grundförderung von 154 Euro gibt es pro Kind das nach 2007 geboren ist noch einmal 300 Euro im Jahr oben drauf. Damit dieser finanzielle Vorteil durch die erhöhten Gebühren nicht aufgezehrt wird, sollte man sich einen möglichst günstigen Anbieter heraussuchen, hier können Vergleichsportale weiterhelfen.
Insgesamt kann man sagen, dass Riester durch die Zulagen, die man bekommt, durchaus sinnvoll sein kann, wobei man immer auf eine günstige Gebührenstruktur achten sollte, damit die Versicherung nicht zu viel kassiert.