Hat man keine Elementarschädenversicherung und ist vom Hochwasser betroffen, das Teile Deutschlands verwüstet hat, kann es richtig teuer werden, wie wir in einem unserer letzten Beiträge bereits berichteten. Doch mittlerweile ist rund ein Drittel der deutschen Haushalte (32%) gegen Elementarschäden versichert. Man mag zwar sagen, dass dies immer noch relativ wenige sind, doch immerhin schon einmal deutlich mehr als noch 2002, zum Zeitpunkt der letzten großen Überschwemmung: Damals waren es nur 19%.
Die höhere Anzahl versicherter Haushalte hat zur Folge, dass die Versicherer zur Regulierung der Schäden das Portemonnaie weit öffnen müssen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) teilte Anfang der Woche mit, dass sich die Schadenssummen auf knapp 2 Mrd. Euro belaufen, wobei sich dies auf 180.000 verschiedene gemeldete Schäden verteilt. Dennoch sei das Schadensvolumen im Vergleich nicht so stark angestiegen, was im Wesentlichen darauf zurückzuführen sei, dass private Schutzmaßnahmen Wirkung gezeigt haben, welche oftmals als Reaktion auf die Flut im Jahr 2002 ergriffen wurden. Zum Vergleich: Vor 16 Jahren lag die Schadenshöhe etwa auf dem gleichen Niveau, wobei es nur 150.000 gemeldete Schäden waren.
Zusätzlich zu den Zahlungen der privaten Versicherungen haben Bund und Länder hälftig insgesamt 600 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, die deutschen Bauern als Nothilfe gewährt werden. Die EU Kommission war so freundlich, dem zuzustimmen. Aktuell sind nach Informationen des Handelsblattes rund 20% des Budgets der Soforthilfen verplant. Darüber hinaus müssen jedoch noch weitere Kosten kalkuliert werden, die in den oben genannten Zahlen nicht enthalten sind. Hierzu zählen etwa zerstörte Straßen und andere Infrastruktur, für die der Bundestag einen Hilfsfonds von 8 Mrd. Euro beschlossen hat.