Gutachten oder tatsächlicher Reparaturschaden – welcher Betrag steht mir zu?

Autounfälle gehören zum Alltag. Wenn man einmal nicht aufpasst oder sich nur kurz ablenken lässt, ist es nicht selten der Fall, dass man in einen Unfall verwickelt ist. Manchmal hat man selbst die Schuld oder teilweise wird man unverschuldet in einen Unfall verwickelt. Diese Situationen sind alles andere als wünschenswert. Wenn man jedoch eine Vollkaskoversicherung besitzt und nicht mit Absicht einen Unfall verursacht hat, kann man in den meisten Fällen damit rechnen, dass man sich keine Sorgen um die finanziellen Folgen machen muss. Sicherlich wird die Versicherung anschließend einen höheren Betrag erheben, aber dieser Betrag steht meist nicht in Relation zu den Schäden, die anfallen, wenn es einmal richtig kracht. Wenn solch ein Unfall passiert, wird oft ein Gutachter beauftragt.

Dieser Gutachter soll der Versicherung eine Schätzung der entstehenden Kosten geben, welche durch die Reparatur anfallen. In den meisten Fällen deckt sich die Schätzung des Gutachters mit dem entstandenen Schaden. Doch was passiert wenn die Reparaturkosten geringer sind als der geschätze Betrag des Gutachters? Hat man Anspruch auf den vollen, geschätzten Betrag?

Die Antwort auf diese Frage ist nein. Solch ein Fall hat den Bundesgerichtshof im letzten Dezember beschäftigt. Letztendlich ist das Urteil, dass der Versicherte lediglich einen Anspruch auf angefallenen Reparaturkosten hat. Die Schätzung des Gutachters ist dementsprechend nicht bindend für die Versicherung. Dadurch wurden die Versicherer gestärkt.

Ein Versicherter hatte genau diesen Fall erlebt und wollte die volle Summe, welche der Gutachter geschätzt hat, von der Versicherung bekommen. Dies wäre jedoch eine ungerechtfertigte Bereicherung und wurde dementsprechend abgewiesen. Somit hat man auch bei dieser Fragestellung Klarheit. Immerhin kann man als eine Person die eine Vollkaskoversicherung besitzt sich im Klaren sein, dass man in den meisten Fällen den kompletten Schaden am Fahrzeug ersetzt bekommt. Letztendlich geht es genau um diese Angelegenheit und dementsprechend ist das Urteil auch fair.

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